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Vereinsförderung – unser Schreiben an die Oberbürgermeisterin

Sehr geehrte Frau Zull,

wir sind froh und dankbar, in Fellbach, einer lebendigen Stadt mit reichem Kulturangebot, vielfältigen Freizeitangeboten und einem gut funktionierenden sozialen Miteinander leben zu dürfen. Ausdruck und vielleicht auch Ursache ist das reiche Vereinsleben, welches durch die Stadt auch in anerkennenswerter Weise gefördert wird.

Als Obst- und Gartenbauverein Oeffingen e.V. sehen wir uns als wichtigen Teil der Gesellschaft, indem wir uns für einen aktiv gelebten Umwelt- und Naturschutz einsetzen, mit großem persönlichen Engagement für  den Erhalt der heimischen Streuobstwiesen arbeiten und mit neun umfassend ausgebildeten und geprüften Fachwarten der gesamten Bevölkerung Fellbachs kostenlos Rat in obst- und gartenbaulichen Fragen anbieten.

Wir sehen uns als Partner der Verwaltung, wenn es darum geht, den Schaugarten anzulegen und zu pflegen, zusammen mit den anderen OGV’s der Stadt die Bewirtung im Rathausinnenhof zu übernehmen oder einen Infostand zur Belebung der 900-Jahr-Feier aufzustellen und zu betreiben. Wir sind dabei, wenn der Oeffinger Adventsmarkt veranstaltet wird oder der Musikverein Helfer für sein Sommerfest braucht. Im Rahmen der Oeffinger Kulturgemeinschaft unterstützen wir den Altennachmittag und die Kirchturmhocketse. Wir feiern eine Scheunenhocketse und bieten vielfältige Schulungsveranstaltungen, kostenlos für alle Bürger und seit diesem Jahr mit Kinderbetreuung, an. Unser Streuobstwiesenprojekt wird in ganz Baden-Württemberg als vorbildlich wahrgenommen.
Das ist nur ein Auszug unserer Aktivitäten und soll zeigen, dass wir uns aktiv und uneigennützig für das Gemeinwohl einsetzen.

Unser Engagement wird von 367 Mitgliedern getragen, die durch ihren Vereinsbeitrag von 15 Euro pro Jahr den Verein unterstützen. Die Mitgliedschaft ist vor allem eine ideelle Unterstützung unserer Arbeit. Direkte Vorteile können die Mitglieder aus ihrer Mitgliedschaft nicht ziehen, da wir alle unsere Veranstaltungen und Lehrgänge der gesamten Bevölkerung kostenlos anbieten. Auch die Teilnahme am Streuobstwiesenprojekt ist kostenlos und bedingt noch nicht einmal eine Mitgliedschaft im Verein. Das resultiert aus unserem Selbstverständnis, uneigennützig zum Erhalt unserer Kulturlandschaft beizutragen.

Vor diesem Hintergrund ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass wir von der Vereinsförderung der Stadt Fellbach ausgeschlossen sind.

Im Entwurf vom 5.4.22 steht bei den Fördervoraussetzungen und -bedingungen unter 2.2.3 Mitgliedsbeiträge: „Eine Förderung nach diesen Richtlinien soll stets komplementär erfolgen und die wirtschaftliche Eigenständigkeit der jeweiligen Vereine nicht beeinträchtigen. Zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit müssen geförderte Vereine von sämtlichen Mitgliedern über 21 Jahre Beiträge erheben, deren monatliche Mindesthöhe in der Anlage Ziffer 2.2.3 festgehalten ist. […]“

In der genannten Anlage findet sich als Monats-Mindestbeitrag € 2,50, also € 30,- pro Jahr.

Damit sind wir, wie alle Obst- und Gartenbauvereine der Stadt, von der Förderung ausgeschlossen. Nach unserem Wissen gibt es in Baden-Württemberg keinen OGV, der Beiträge in dieser Höhe erhebt.
Wir sehen durch eine Förderung „die wirtschaftliche Eigenständigkeit“ des Vereins nicht gefährdet. Seit 1936 haben wir diese lückenlos bewahrt und unter Beweis gestellt.

Sehr geehrte Frau Zull, wir möchten Sie dringend bitten, in den Entscheidungsgremien auf unser Anliegen hinzuweisen und auf eine Änderung der Zugangsvoraussetzungen hinzuwirken. Für Ihre Unterstützung danken wir Ihnen herzlich.