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Schwarzer Rindenbrand (Diplodia)

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Au- gustenberg (LTZ) beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dieser Krankheit und bat alle Streuobstbewirtschafter mit der Einsendung von Befallsproben um ihre Mithilfe. Inzwischen liegen einige interessante Zwischenergebnisse vor. Diese wurden auch in der Zeitschrift „Obst und Garten“ in der aktuellen Septemberausgabe vorgestellt.

Folgendes Zwischenergebnis wurden bisher veröffentlicht:

Von Oktober 2020 bis Juni 2022 wurden circa 1.700 Bäume auf Streuobstwiesen an verschie- denen Standorten in Baden-Württemberg durch eigene Erhebungen und mit Hilfe von Frage- bögen begutachtet. Zunächst wurde der Befall aller Bäume erfasst und Proben mit Rinden- brand-Symptomen entnommen. Anschließend wurden diese im Labor auf einen Befall mit Pil- zen aus der Gattung Diplodia untersucht.

Die Aussagekraft steigt mit der Anzahl der Standorte und Bäume je Sorte, die der Auswertung zugrunde liegen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Apfel-Sorten in ihrer Anfälligkeit unter- scheiden:

Als besonders anfällig zeigen sich die Sorten:
‘Hauxapfel‘, ‘Topaz‘, ‘Kardinal Bea‘, ‘Bittenfelder‘ sowie ‘Gewürzluiken‘

Widerstandsfähiger scheinen bislang folgende Sorten zu sein:
‘Brettacher‘, ‘Bohnapfel‘, ‘Delia‘, ‘Enterprise‘, ‘Primera‘, ‘Sirius‘, und ‘Rewena‘

Entscheidend für die Ausbreitung des Schwarzen Rindenbrands sind offenbar auch die Stand- ortbedingungen:

Auf Nordhängen bzw. auf Flächen mit tiefgründigen und ausreichend feuchten Böden trat der Schwarze Rindenbrand kaum auf. Auch Präventionsmaßnahmen wie Wässern, Weißeln und baumschonende Handernte wirken seiner Ausbreitung entgegen. Demgegenüber ist auf tro- ckenen Standorten, in heißen Lagen mit flachgründigen Böden und mangelnder Nährstoffver- sorgung der Befall signifikant höher.