In Gärten und auf Wegen sind Unkräuter oft unerwünscht, doch wie wird man ihnen Herr? Die Unterscheidung zwischen Samen- und Wurzelunkräutern ist der erste Schritt zur effektiven Bekämpfung.
Samenunkräuter sind vergleichsweise einfach zu handhaben. Durch regelmäßiges Hacken, bei dem die Pflanzen verschüttet werden oder durch Herausreißen, bevor sie zur Samenbildung gelangen, kann man ihre Verbreitung kontrollieren. Die Pflanzen können im Beet liegenbleiben und vertrocknen.
Bei Wurzelunkräutern wie Quecke oder Brennnessel gestaltet sich die Angelegenheit schwieriger, insbesondere wenn sie bereits ausgewachsen sind und ihre Wurzeln ein weitreichendes Netz bilden. Tiefe Bodenbearbeitung und das Entfernen der Wurzeln sind hier wesentlich, um ihre Ausbreitung einzudämmen. Sind es sehr viele, kann im Herbst umgegraben werden und im Frühjahr wird alles zusammengerecht. Doch Vorsicht: Fräsen sollte vermieden werden, da dies die Ausbreitung von Wurzelunkräutern noch begünstigt. Unter Gärtnern wird die Fräse deshalb liebevoll „Quecke-Vermehrungsmaschine“ genannt.
Disteln bilden wiederum eine Pfahlwurzel, die besonders tief abgestochen werden sollte. Spezielle Distelstecher oder ähnlichen Unkrautentferner aus dem Handel können dabei helfen.
Auf Wegen und Plätzen sind regelmäßiges Kehren mit Reisigbesen und das gezielte Entfernen von Unkraut in den Fugen mit einem Fugenkratzer effektive Maßnahmen. Abflammen oder Abmähen lohnt nicht, da es nicht nachhaltig ist. Abflammen ist zudem gefährlich. Hausmittel wie Essig oder Salz sind gesetzlich verboten und sollten nicht angewendet werden. Hier steht der Nutzen in keinem Verhältnis zum Schaden, den man damit anrichtet.
Es lohnt sich oft, einen toleranteren Blick auf bestimmte Unkräuter zu entwickeln. Die Bezeichnung ‘Unkraut’ ist dabei vielleicht etwas irreführend, denn manche Pflanzen, wie die Brennnessel, sind für bestimmte Schmetterlingsarten unverzichtbare Brutstätte, während der Samen der Distel dem Distelfinken als wichtige Nahrungsquelle dient.
Insgesamt lohnt es sich, eine ausgewogene Strategie zur Unkrautbekämpfung zu entwickeln, die nicht nur die eigenen Bedürfnisse, sondern auch die Bedürfnisse der Natur berücksichtigt.