Ein Beitrag von Edda Mucheyer – Die-Sensenlehrerin
Was haben Senden und Golfen gemeinsam? Wie bitte? Was soll denn Sensen-Mähen mit dem Golf-Spielen gemeinsam haben?
Ich denke: Grundlegendes!
Beim Golfen bewegt man sich in der Natur, umgeben von Grün, beim Abschlag kommt es auf die Haltung, die Atmung, die Drehbewegung, den Schwung und die perfekte Technik an, so wie beim Mähen mit diesem wunderbaren Werkzeug ebenso.
„Golfen ist in erster Linie eine mentale Angelegenheit“, werden nun viele sagen. Ja, das ist sicher so, denn das Erste, das man lernt ist: „nicht zu denken“. In meinen Kursen ist es genau dieser Ratschlag, denn ich meinen Teilnehmern sehr nahe lege. Der Bewegungsablauf soll – so wie beim Golfen – im Körper zu spüren sein und wie beim Fahrradfahren automatisch erfolgen, sozusagen in Fleisch und Blut übergehen, Kopf-frei, gedankenlos.
Doch da sind noch die verschiedenen Eisen, die beim Golf zum Einsatz kommen und die ihren eigenen Schwung brauchen. Und was die verschiedenen Eisen in Abstimmung auf die Golfspieler sind, sind die verschiedenen Blätter, die Größe der Worbe und die persönlichen Einstellungen der gesamten Sense auf die Mäher. Auch hier sind die Parallelen von Sensen und Golf zu sehen.
Ein weiterer Einwand kam: „Ja, aber beim Golf gilt es den Platz zu studieren, das Grün zu lesen, Witterung, Wind und weitere Einflüsse zu berücksichtigen!“ Die Parallele liegt auf der Hand. Es gilt auch beim Sensen die richtige Tageszeit zu wählen, das zu mähende Grundstück zu begehen, die Vegetation zu erfassen, das Gras zu lesen, um das richtige Blatt und die Strategie des Vorgehens festzulegen. Übrigens: all diese Themen sind Bestandteil meiner Kurse.
Vielleicht lässt sich nun doch eine Eigenheit des Sensens in Vergleich zum Golfen festhalten. Während man sich beim Golf-Spiel auf Strategie und den persönlichen Erfolg konzentriert, so führt die rhythmische, wiederholende, ja fast tänzerische Bewegung beim Sensen zum Loslassen von Gedanken. Nach einer Weile erreicht man einen mähditativen® Zustand, der die Mähenden den Einklang mit sich selbst und der Natur spüren lässt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man beim Golf-Spielen durch das Loslassen des Denkens ebenso in einen mähditativen Zustand kommen kann. Doch empfinde ich gerade den steten Bewegungsablauf, das Schwingen, das langsame Fortbewegen wie eine Mähditation.
Ja und wie kommt nun das Golfen zum Sensen oder anders gesagt, das Sensen-Golfen zustande?
Es war eine Schnapsidee ohne Schnaps von einem Freund, als ich ihm mein Anliegen mitgeteilt habe:
Angefangen hat es damit, dass es zwei Förder-Vereine gibt, zu denen ich meinen Anteil an Spenden weitergeben möchte und eine Möglichkeit gesucht habe, den Anteil zu vergrößern. Denn: diese beiden Organisationen sind regional und so was von ehrenamtlich und menschlich engagiert für Kinder: Charity Wir für Kinder e. V. und Kidstreff Wendepunkt e. V.
Dann begeistert mich der OGV Oeffingen, da ich dort für meine Sensenkurse mehrere Wiesen zur Auswahl habe, die perfekte Überdachung, das optimale Parken und die Erreichbarkeit mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Und ich erlebe dort eine Gemeinschaft und Geselligkeit, die mich fasziniert.
Es ist bald das Sommerfest des OGV Oeffingen. „Menschen und Wiese! Was möchtest du mehr?“ Angefragt beim OGV Vorstand, das OK bekommen und nun schieße ich mal den Ball in Richtung Ziel:
Möglichst tolle Stimmung und Spaß in Verbindung mit der Sense schaffen, sie wieder in das Bewusstsein der Gäste bringen und auch mal in die Hand nehmen, das gesamte Zubehör vor Ort kennenlernen und gleichzeitig Spenden sammeln für den regionalen guten Zweck.
Sensen-Golf eben. Für die Natur, für die Kinder.