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Unser Veredelungskurs

Am vergangenen Samstag, 5. April, fand bei bestem Frühlingswetter unser Veredelungskurs für Steinobst statt – und was für ein gelungener Tag das war! Mit Reiser von Zwetschgen, Aprikosen und Mirabellen im Gepäck starteten wir in einen lehrreichen und praxisnahen Workshop.

Thomas führte uns mit viel Fachwissen durch die Grundlagen der Veredelung und nahm sich Zeit, alle Fragen ausführlich zu beantworten. Nach der Einführung ging es ans Eingemachte: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer griffen zu Veredelungsmesser und -zange und legten selbst Hand an. Mit großer Begeisterung wurde geschnitten, veredelt (durch Kopulation – so der Fachbegriff) und gebunden.

Zum krönenden Abschluss durfte jeder seine frisch veredelten Bäumchen mit nach Hause nehmen. Die Sonne meinte es gut mit uns, und neben viel neuem Wissen gab’s auch gute Laune satt.

Danke an alle, die dabei waren!

Warum Apfelbäume veredeln und nicht einfach aus dem Samen ziehen? – Die dramatische Wahrheit

Stell dir vor, du pflanzt einen Apfelkern ein, aus einem richtig leckeren Apfel – süß, saftig, einfach perfekt. Du wartest Jahre, hegst und pflegst das kleine Bäumchen liebevoll… und dann, voller Vorfreude, pflückst du den ersten Apfel – und schmeckst rein:

Sauer wie der Blick deiner Frau, wenn du „nur kurz zum Seppl“ wolltest und es dann 4 Stunden, 8 Bier und 4 Schnaps wurden.

Tja, Apfelkerne sind kleine Rebellen. Sie tragen nicht einfach das Erbe ihres leckeren Elternteils weiter. Stattdessen mixen sie wild Gene durcheinander und machen, was sie wollen. Heraus kommt oft irgendein Apfel, der eher in die Kategorie „fürs Pferd“ als „für den Kuchen“ fällt.

Deshalb veredeln wir Apfelbäume. Das bedeutet: Wir nehmen einen Ast von einem bewährten, leckeren Apfelbaum – quasi den Gordon Ramsay der Apfelwelt – und setzen ihn auf eine stabile, aber geschmacksneutrale Unterlage. So wächst der neue Baum mit exakt denselben Äpfeln wie der Original-Star.

Fazit: Apfelbäume aus Samen zu ziehen ist wie eine Überraschungstüte – manchmal nett, meistens komisch. Veredelung dagegen ist wie ein Rezept mit Erfolgsgarantie: Du weißt, was du kriegst – und es schmeckt!