Das Summen des Rasenmähers gehört für viele zum Sommer einfach dazu. Doch Mähen ist nicht gleich Mähen, und je nachdem, ob es sich um den heimischen Rasen oder eine bunte Wiese handelt, gibt es einiges zu beachten.
Der gepflegte Rasen – kurz und bündig?
Beim Rasen stellt sich oft die Frage nach dem „Wie oft?“. Wenn das Schnittgut gemulcht wird und als natürlicher Dünger liegen bleiben soll, so ist ein zweiwöchiger Rhythmus ideal. Wer sich die Arbeit ganz sparen möchte und auf einen Mähroboter setzt, sollte darauf achten, dass dieser idealerweise Tiere erkennt, um ungewollte Unfälle zu vermeiden.
Besonders bei größeren Rasenflächen ist es eine charmante Idee, einen Teilbereich als Blumenwiese stehen zu lassen. Diese bunte Oase kann später im Jahr ganz traditionell mit Sense oder mit Freischneider gemäht werden. So hat man das Beste aus beiden Welten: eine gepflegte Fläche und einen Farbtupfer für Insekten und das Auge.
Die vielfältige Wiese – mehr als nur grünes Gras
Bei Wiesen eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten – und Herausforderungen. Eine einfache Variante ist das Mulchen. Hierbei wird das Gras fein zerkleinert und verbleibt auf der Fläche. Das ist zwar unkompliziert, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Die Wiese kann mit der Zeit verfilzen. Das Ergebnis sind weniger blühende Pflanzen und ein potenzielles Paradies für Mäuse.
Eine andere Methode ist das Mähen mit einem Balkenmäher oder einem Traktor mit Kreisel- oder Fingerbalkenmähwerk. Auch hier ist die einfachste Option, das Mähgut liegen zu lassen – mit ähnlichen negativen Auswirkungen wie beim Mulchen.
Deutlich besser für die Wiese ist es, das Schnittgut abzuführen. Die Königsklasse ist hier ganz klar die Heugewinnung. Durch mehrmaliges Wenden des Grases können die wertvollen Samen von Gräsern und Blumen herausfallen. Wird das trockene Heu dann abtransportiert, haben die Samen freie Bahn zum Keimen.
Ideal ist es, die Wiese zweimal im Jahr zu mähen: einmal etwa Mitte Mai und dann wieder Mitte August. So gibt man den Frühblühern genügend Zeit, sich zu entwickeln und Samen zu bilden, und ermöglicht gleichzeitig eine zweite Blüte im Spätsommer.
Ob Rasen oder Wiese – wer mit Bedacht mäht, tut nicht nur seinem Garten, sondern auch der Natur etwas Gutes. Mit der richtigen Technik und dem passenden Rhythmus entstehen kleine Paradiese, die nicht nur gepflegt aussehen, sondern auch summen, blühen und leben. Mähen ist eben mehr als nur Kürzen – es ist ein Stück gelebter Naturschutz.
Bild: Guido Scheffler