Marmorierte Baumwanze
Invasive Schadorganismen treten vermehrt auch bei uns auf. Gerade wärmeliebende Insekten profitieren von den immer milder werdenden Wintern und wärmeren Sommern. Die Marmorierte Baumwanze sorgt in Südtirol und der Schweiz bereits für erhebliche Schäden im Erwerbsobstbau. In Deutschland wurde Halyomorpha 2011 in Konstanz erstmals nachgewiesen, seither ist eine stetige Ausbreitung entlang des Oberrheingrabens, Richtung München, Stuttgart und weiter zu beobachten. Es wird angenommen, dass sich die Wanze durch aktiven Flug bis zu 50km/Jahr fortbewegt, ein wichtiger Verbreitungsweg ist jedoch das Verschleppen über den Verkehr.
Bei uns ist der Befallsdruck bislang mäßig hoch, es steht jedoch zu befürchten, dass sich die sehr mobile Wanzenart schnell ausbreitet und größere Schäden in Beeren-, Stein- und Kernobstarten hinterlassen wird. Das LTZ ruft dazu auf, Funde von Halyomorpha zu melden (Mail an pflanzenschutz-insekten@ltz.bwl.de), nur so können bessere Erkenntnisse über die Verbreitung gewonnen werden.
Ein kleiner Selbstversuch am Landratsamt Ludwigsburg: In der von Christine Cent aufgestellten Falle zeigten sich einige Exemplare von Halyomorpha. Beobachtungen lassen vermuten, dass es durch die kühle Witterung in diesem Jahr nur zur Ausbildung einer Generation kommen wird, üblich sind zwei pro Jahr. Im urbanen Umfeld ist Halyomorpha also bereits angekommen. In den Obstanlagen scheint sich der Schaden jedoch noch in Grenzen zu halten.
Bislang gibt es noch keine durchschlagenden chemischen Bekämpfungsansätze. Die adulten Tiere sind sehr robust. Erfreulicherweise konnten im letzten Jahr bereits Vorkommen auf einen natürlichen
Gegenspieler, die Samuraiwespe (Trissolcus japonicus) nachgewiesen werden, was die Hoffnung auf eine biologische Bekämpfungsmöglichkeit nährt.